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«Im Notfall könnte ich mich wehren»

Mitarbeitende
November 2022
Nathalie Liechti übernimmt gerne Verantwortung. Der Job im Schutzdienst bei Pantex ist deshalb genau das Richtige für die Biologiestudentin. Im Interview verrät die 26-Jährige zudem, auf welche Erfahrungen sie bei ihrer Arbeit sonst noch zurückgreifen kann.

Jobs für Studierende gibt es ja viele. Warum arbeitest du ausgerechnet in der Sicherheitsbranche?

Ich habe im Service gearbeitet und bei einer Autovermietung. Aber bei keinem dieser Jobs war ich so flexibel und nirgends war vergleichbar gut entlöhnt wie in der Sicherheitsbranche. Gerade mit meinem militärischen Hintergrund dachte ich, dass ich in diese Branche passen könnte und so habe ich mich beworben.

Du bist im Militär?

Ja. Die Idee, Dienst am Land zu leisten und etwas zurückzugeben, sprach mich an. Angefangen habe ich mit der Rekrutenschule in der Infanterie. Schon sehr bald war mir klar, dass ich mehr leisten möchte, als Soldat zu sein. Ich absolvierte die Unteroffizier- und Offizierschule, war vier Jahre lang Zugführer in einem Gebirgsinfanteriebataillon und habe 2022 die Ausbildung zum Kompaniekommandanten gestartet.

Was sind deine Aufgaben bei der Pantex?

Ich arbeite vor allem in Logen- und Schutzdienst. Im Logendienst habe ich die Möglichkeit, nebenbei fürs Studium zu lernen. Ich bin dankbar, dass mir Pantex und unsere Kunden diese Freiheit lassen. Gewisse Schutzdienste widerspiegeln meinen militärischen Hintergrund: Ich mache gerne einen Job, bei dem ich gefordert werde.

Was bedeutet das konkret?

Oft übernehme ich im Unispital Patientenbewachungen. Es handelt sich dabei um Menschen, die notfallmässig ins Spital müssen oder einen geplanten Aufenthalt haben und gleichzeitig eine Gefahr für sich selbst oder Dritte bilden. Diese Patienten dürfen keinen Moment aus den Augen gelassen werden. Wir begleiten sie zu jeder Untersuchung. Diese Herausforderung gefällt mir.

Wie erlebst du den Alltag bei deinen Einsätzen?

Ich habe mich vorgängig gefragt: Wie gefährlich ist dieser Job? Ich erlebe den Dienst als Aufgabe mit grosser Verantwortung. Was man aber auch sagen muss: Es ist für den Patienten wie für mich genau gleich unangenehm, wenn wir uns bei einer Untersuchung im gleichen Raum befinden. Ich schätze es, Teil eines spezialisierteren Teams zu sein und dass Pantex sagt: Ja, wir trauen dir das als Biologiestudentin zu.

Warum ist Pantex ein guter Arbeitgeber?

Ich fühle mich gehört bei Pantex. Man nimmt sich Zeit für Gespräche und fragt nach, was man als Arbeitgeber besser machen könnte. Ich fühle mich wertgeschätzt als Person und man nimmt Rücksicht auf meine Bedürfnisse.

Was ist die grösste Herausforderung bei den Schutzdienstleistungen?

Es ist traurig, aber oft sind es die Vorurteile von Menschen, denen ich begegne. Manchmal werde ich komisch angeschaut: Kann sie denn das? Sie ist eine Frau und sieht gar nicht krass aus. Die Antwort: Ja, ich habe entsprechende Ausbildungen gemacht. Ich kann das.

Aber was muss man für eine Person sein, um es zu können?

Verantwortungsbewusstsein ist das Wichtigste. Bei diesem Dienst muss man sich an die Regeln halten. Man muss aber auch eine gewisse Menschlichkeit mitbringen. Manchmal sitzt du acht Stunden mit einer Person im selben Raum und darfst dich nicht unterhalten. Es bringt dann nichts, wenn ein Patient alle zwei Minuten versucht, mit mir zu reden und ich ihm ständig sage: Sprich nicht mit mir. Dann muss ich einen deeskalierenden Kompromiss finden. Manchmal antworte ich einfach: Ja, das stelle ich mir schwierig vor. Ja, das ist wohl so.

«Frauen haben eine deeskalierende Wirkung»

 

Inwiefern ist es bei diesem Job von Vorteil, dass du eine Frau bist?

Ich glaube, es ist ein riesen Vorteil, denn Frauen haben grundsätzlich eine deeskalierende Wirkung. Mit mir sucht man weniger Streit, weil ich auch weniger den Eindruck einer Bedrohung mache, als das vielleicht ein Mann täte.

Traust du dir zu, dich zu verteidigen, wenn ein Patient dich angreifen würde?

Ja. Aber bevor ich ins Militär ging, war das nicht so. Ich war immer der Meinung, ich könnte nie einem Menschen weh tun. Irgendwann trainierst du solche Situationen so oft und weisst: Im Notfall könnte ich mich wehren.

Was lernst du beim Job im Schutzdienst fürs Leben?

Er gibt mir die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln. Ich habe die Chance, auch bei einem Studentenjob anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen und einen Mehrwert zu generieren. Und ich erhalte nochmals Einblick in etwas, was für meine Soldaten sehr ähnlich ist im Militär, verstehe wieder besser, wie es den Leuten geht, welche rein operative Tätigkeiten ausüben. Aufgrund meiner Führungslaufbahn im Militär bin ich diesen nicht sehr lange nachgekommen.

Was ist dein berufliches Ziel?

Ich sehe mich nicht mein Leben lang in der Sicherheitsbrache. Meinen Dienst im Militär werde ich auch irgendwann abverdient haben. Ich studiere Biologie und möchte meinen Alltag später im Labor beziehungsweise der Forschung verbringen. Das macht mir Freude. Da habe ich das Gefühl, dass ich langfristig viel Neues herausfinden kann und nie aufhören werde zu lernen. Dennoch könnte ich mir vorstellen, der Pantex auch in Zukunft im Nebenamt erhalten zu bleiben.

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