Juan, wie bist du zu Pantex gekommen?
Über Nino. Wir kennen uns seit Ewigkeiten. Ich habe ihm früher Thai- und Kickboxen unterrichtet und später trainierten wir täglich zusammen. Schon bei der Gründung vor zehn Jahren fragte mich Nino, ob ich bei Pantex arbeiten wolle. Doch mir gefiel mein damaliger Job. Ich war viel unterwegs, absolvierte gute Aus- und Weiterbildungen. Vor zwei Jahren war es dann soweit: Ich sagte Nino zu. Warum? Inzwischen habe ich eine kleine Tochter. Wegen der Familie möchte ich mehr zu Hause sein. Ausserdem reizte mich die Aufgabe als Ausbildungsleiter sehr.
Was motiviert dich an diesem Job?
Ich schule Menschen. Wenn ich die Leute dann im Einsatz sehe und merke, dass alles funktioniert, gibt das mir Antrieb. Meine Motivation hat aber sicher auch mit Berufsstolz zu tun. Dass ich beeinflussen kann, wohin es mit der Ausbildung qualitativ geht.
Was muss man mitbringen, um diesen Job gut und gewissenhaft auszuführen?
Sehr viel Know-how. Und zwar in allen Bereichen – vom Revierdienst bis zum Personenschutz. Die Zeit bleibt nicht stehen. Es gibt immer Neues. Du musst à jour bleiben. Ein ganz wichtiger Punkt: Als Ausbildner lernst du jeden Tag dazu durch die Erfahrungen der Mitarbeitenden. Es ist ein ständiger Lernprozess.
Was für eine Art von Coach bist du: eher streng oder easy?
Ich glaube, die Leute würden sagen: Hart, aber fair. An mich selbst stelle ich sehr, sehr hohe Erwartungen. Ich bin ein Extremist. An die anderen auch. Allerdings habe ich gelernt, mich anzupassen in der Art, wie ich ausbilde. Ich versuche, auf die unterschiedlichen Charaktere einzugehen. Ich möchte ein Mentor sein und die Leute individuell auf ihrem Weg begleiten.
Warum ist im Sicherheitsdienst eine Basisausbildung nötig?
Das Gesetz sagt, dass man die Sicherheitsmitarbeitenden mindestens 20 Stunden ausbilden muss. Es ist aber nicht vorgeschrieben, wie. Ich könnte jetzt einfach 20 Stunden mit jemandem Videos schauen und damit hat sichs. Für uns lautet die Frage: Was muss man unbedingt wissen, damit man loslegen kann? Vielleicht kam eine Person noch nie mit Sicherheit in Berührung. Mit der Basisausbildung bieten wir ein Starterpaket.
Wie ist die Ausbildung bei euch aufgebaut?
Zuerst absolvieren die interessierten Leute eine Eignungsprüfung, dann die Basisausbildung. Und während sie erste Fronterfahrungen machen, nehmen sie gleichzeitig an Trainings, wie zum Beispiel Selbstverteidigung, teil. In der Basisausbildung erklären wir die verschiedenen Jobs und unser Dienstleistungsgedanke dahinter. Nach den rechtlichen Komponenten geht es um die Kommunikation, Stichwort Deeskalation. Danach um den Eigenschutz und das Material. Es ist ein Mix aus Theorie und Praxis.
In unserem Film erfährst du mehr über die Grundausbildung: https://www.youtube.com/watch?v=eRuagQxg4-c
Ihr bietet auch Spezialausbildungen an. Wir funktionieren diese?
Wer nach der Basisausbildung in einen speziellen Bereich reingehen möchte, muss weitere Trainings absolvieren. Für den Ordnungsdienst beispielsweise musst du einen Fitness-, einen Selbstverteidigungs- und einen Schlagstocktest sowie eine Theorieprüfung absolvieren. Anschliessend musst du dich zwei Mal jährlich qualifizieren, damit du den Status deiner Spezialausbildung behalten kannst.
Was ist für die Auszubildenden die grösste Herausforderung?
Über- und Unterschätzung. Es gibt beide Extreme. Es hat Leute, die sagen: Das kann ich eh. Und dann die anderen, die sich nicht trauen, hinzustehen. Die grösste Herausforderung ist, sie so zu polen, dass sie Stärken und Schwächen erkennen.
Was machst du, wenn eine Person an ihre Grenzen kommt?
Dann lerne ich der Person, über ihre Grenzen zu springen und daran zu wachsen. Das Lustige ist: Die Leute sind dir im Nachhinein massiv dankbar dafür. Am Anfang verfluchen sie dich teilweise. Und am Schluss kommt zu 99.9 Prozent das Feedback: «Hey, danke. Hätte nie gedacht, dass ich fähig bin, das zu erreichen.» Das ist dann wieder eine Genugtuung für mich.
Gleichzeitig interessieren sich immer mehr Dritte für eure Ausbildungen. Warum?
Oftmals handelt es sich um Firmen, die Probleme mit der Kundschaft haben. Ihre Mitarbeitenden werden beleidigt, angegriffen oder sexuell belästigt. Wir schulen das Personal dieser Unternehmen, damit es lernt, mit solchen Situationen umzugehen.
Als erste Sicherheitsfirma der Schweiz seid ihr nach ISO-21001 zertifiziert. Was bedeutet das für Pantex?
Bei der Konformitätsbewertung ISO-21001 handelt es sich um die Zertifizierung als Bildungsinstitution. Wir verpflichten uns offiziell zu Innovation und sozialer Verantwortung. Das bedeutet, dass wir uns von anderen Anbietern abheben können, was die Qualität der Ausbildung betrifft.
Warum ist Pantex für dich der perfekte Arbeitgeber?
Pantex ist familiär aufgestellt, zukunftsorientiert, modern. Mir gefällt, dass ich sehr viel Einfluss auf den Ausbildungsapparat habe. Pantex hat mir die Möglichkeit gegeben, mich selbst zu verwirklichen. Das ganze Ausbildungskonzept für die ISO-Zertifizierung von Grund auf zu entwickeln, hat mich motiviert, richtig Gas zu geben.
Was ist dein berufliches Ziel?
Für mich ist der Weg unendlich. Ich gehe immer wieder an Kurse und versuche in allen Sicherheitsbereichen à jour zu bleiben. Das gibt mir auch den Drive. Du lernst nie aus.
Und dein Ziel mit Pantex?
Im 2025 will ich sagen können, dass unser Ausbildungskonzept, unsere Prozesse, greifen. Wo will ich hin? Die Nummer eins in der Region werden. Nicht nur in Bezug auf Anzahl Mitarbeitende und Umsatz. Sondern auch, dass man weiss: Die Pantex-Mitarbeitenden können klar kommunizieren und führen die Aufträge engagiert und verantwortungsvoll aus. Ich möchte, dass die Leute stolz sind, bei Pantex zu arbeiten. Egal, in welchem Bereich.